Liebe NaHePra-ianer,
jetzt sitze ich vor meinem Laptop und frage mich, was mache ich denn damit? Noch eben war jedes Wort klar, was ich schreiben wollte und nun, seht selbst…
Fast gleichförmig und völlig neutral schwimmen die Sätze in meinem Kopf nebeneinander her, wie beim alldienstäglichen Seniorenbrustschwimmentreffen im örtlichen Schwimmbad. Ich frage sie, wer von ihnen als erstes aufgeschrieben werden möchte, doch statt eines wilden Tumultes um die Nummer eins, ernte ich nur ein müdes Abwinken und ein weiteres stoisches Bahnenziehen.
Kennen/Kennst Sie/Du das? Der Alltag fließt oder schleppt sich gleichmäßig von einem Tag zum nächsten. Es ist nicht wirklich schlecht, es wäre auch Jammern auf hohem Niveau, aber dennoch, irgendetwas fehlt hier doch? Ich frage mich, welches Gefühl es ist, dass diesen doch sehr funktionalen Ablauf so wertlos erscheinen lässt. Gemeinsam mit einer unbestimmten inneren Ruhelosigkeit, kommen auch schon mal so Gedanken hoch, wie: “ist sie das, die gefürchtete “Midlife crises?”, oder ist es etwas anderes, tieferes unbestimmt Bestimmtes? An dieser Stelle werde ich richtig wütend. Darauf, dass ich es zulasse einen Tag alltäglich werden zu lassen. Ein guter Schritt, denn ich kann diese Wut nutzen, um herauszutreten aus dem Einheitsbrei, der mich lähmt und ermüdet, der einen Tag wie den anderen erscheinen lässt. Doch wohin setze ich meinen nächsten Schritt? Ich lese die Wegweiser. Nicht eines dieser Schilder vermag der Gleichförmigkeit ein Ende zu bereiten. Eher gelangweilt quäle ich mich durch den Schilderdschungel. Doch plötzlich, ganz hinten versteckt, erweckt etwas meine Aufmerksamkeit. Ein kleines silbernes Schild streckt sich dort empor. Ich muss auf die Zehenspitzen gehen, um es erkennen zu können. Was ich lese verschlägt mir den Atem. Eine Gänsehaut kriecht über meine Haut. Denn, auf dieser verwitterten und uralten Tafel eingraviert, sind gerade noch lesbar, die Buchstaben I N T E N S E. ..
(Bedeutungen: (1) heftig (2) intensiv (3) stark) )
Die Erinnerung die in mir aufsteigt, gleicht eher einem Bauchgefühl. Sie ist es, die mir den Weg weist. Es ist die Intensität des Augenblicks und es ist ganz alleine meine Entscheidung, sie hereinzubitten oder weiterhin an ihr vorbeizuschwimmen…
Ihnen/Euch einen wunderbare Herbstanfang
Eure
Christina Hofmann